Darjeeling - „Queen of the hills and Kanch as the crown"
Darjeeling ist eine Stadt und gleichzeitig ein Bezirk im indischen Bundesstaat Westbengalen und liegt
zwischen Nepal und Bhutan. Darjeeling liegt auf 2.185 m Höhe und wird auch „Königin der
Hillstations“ genannt. Während der Kolonialherrschaft kamen die Engländer in der schwül-warmen
Monsunzeit aus der Tiefebene nach Darjeeling, um die Sommerfrische zu genießen. Sie waren es
auch, die den ersten Tee anbauten, der nun weltberühmt ist und an den steilen Hängen rund um
Darjeeling angebaut wird.
Darjeeling wird majestätisch vom dritthöchsten Berg der Erde, dem Kanchenjunga (8.598 m) überragt.
Fährt man (am besten im Morgengrauen) zum nahe gelegenen Aussichtspunkt Tigerhill, kann man bei
klarem Wetter sogar die in Nepal gelegenen Himalaya-Riesen Mount Everest, Lhotse und Makalu in
weiter Ferne erkennen. Im Sommer jedoch herrscht der Monsun, so dass starke Regenfälle, Wolken und
Nebel den Blick auf die Bergriesen verhindern und oftmals sogar das öffentliche Leben (z.B. durch
Erdrutsche) zum Stillstand bringen.
Bevölkerung und Religion
In Darjeeling leben etwa 128.000 Einwohner (2006), in der Mehrzahl Nepalesen und eine eher geringe Anzahl Tibeter und
Inder aus dem Tiefland. Die Volksgruppe der Nepalesen wanderte während der Kolonialzeit ein, da sie von den Briten bei der
Anlage der ersten Teeplantagen beschäftigt wurden. Somit ist die vorherrschende Sprache Nepali. In und um Darjeeling
findet man ein buntes Gemisch der Religionen (Hinduisten, Christen, Buddhisten und Muslime). Buddhistische Klöster sieht
man ebenso wie hinduistische Tempel, christliche Kirchen und Moscheen.
Der Weg von der Tiefebene zur Hillstation
Wenn Sie einmal unsere kleine Schule und die herrliche Gegend rund um Darjeeling besuchen
möchten, müssen Sie einen langen, aber lohnenswerten Weg in Kauf nehmen. Von Delhi oder
Kalkutta kann man einen Inlandsflug nach Bagdogra nehmen. Bagdogra (in der Nähe der Stadt
Siliguri) liegt in der bengalischen Tiefebene. Von dort aus geht es mit einem Jeep oder mit der
Eisenbahn hoch nach Darjeeling. Man kann sogar die 80 km in ca. 8 Stunden mit dem legendären
"Toytrain", eine 1882 fertiggestellte Schmalspurbahn (Dampflok) zurücklegen (wenn der Schienenweg
nicht gerade durch einen Erdrutsch zerstört ist). Der Zug fährt so gemütlich, dass man zwischendurch
eine Tasse Tee am
Straßenrand kaufen kann.
Tee und Tourismus
Darjeeling und Sikkim (der angrenzende Bundesstaat) werden besonders im Frühjahr und Herbst von
vielen Touristen besucht. Zum einen sind es Inder aus dem Tiefland, die insbesondere die angenehmen
Temperaturen genießen oder ausländische Touristen, die Darjeeling als Ausgangspunkt für eine Reise
nach Sikkim wählen oder eine Bergtour machen möchten. Bei organisierten Trekkingtouren werden die
Gruppen von Trägern und Küchenpersonal begleitet. Teeproduktion und Tourismus sind die wichtigsten
Wirtschaftszweige. Doch die Trekkingsaison ist kurz und die Verdienstmöglichkeiten sind gering, so dass
viele Menschen kaum genügend Geld haben, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen (Was sind schon
20 €?). Außerdem ist die Arbeitslosigkeit in Darjeeling sehr hoch und eine soziale Absicherung gibt es dort natürlich nicht.
Eine gute schulische Ausbildung ist daher ganz besonders wichtig.
Wir hoffen, dass einige bedürftige Kinder mit unserer Unterstützung die Chance bekommen, in unserer Schule eine gute
Grundausbildung zu erhalten.
Von der Faszination für die Berge zur Projektidee
Die Bergriesen des Himalayas waren es, die uns (Guido Uhlenberg und Steffi Lücking, nun
Vorstandsmitglieder) 1990 das erste Mal nach Nepal lockten. Viele Reisen nach Nepal und Indien (insb. Ladakh, Darjeeling
und Sikkim) folgten. Die Faszination für die Berge rückte immer weiter in den Hintergrund, die Begegnung mit Menschen
wurde immer wichtiger.
Es entstanden Freundschaften und der Wunsch, doch wenigstens einzelne Menschen unterstützen zu
können, einen Weg aus der Armut zu finden. Seit 1992 versuchten wir mit Hilfe von Freunden,
einzelnen Kindern durch die Übernahme von Schulpatenschaften eine gute schulische Ausbildung zu
ermöglichen und dadurch die zukünftigen Lebensbedingungen für sie und ihre Familien zu
verbessern.
2004 lernten wir bei einer Trekkingtour in Ladakh Rohit Andrew Pradhan aus Darjeeling als unseren Guide
kennen. Schon damals erzählte er uns von seinem Traum, eine kleine Schule in seinem Heimatort zu
gründen, um besonders benachteiligten Kindern das zu ermöglichen, was er auch nur durch großes Glück
und finanzielle Unterstützung bekommen hatte: eine gute Schulausbildung, auf die er aufbauen konnte.
In den folgenden Jahren lernten wir Rohit (unter Touristen unter dem Namen Andy bekannt) als absolut
zuverlässigen Partner bei vielen Reisen kennen und es entwickelte sich eine enge Freundschaft zwischen
uns und seiner Familie.
2006 organisierten wir die Übernahme einer Schulpatenschaft für zwei Kinder in Darjeeling, die die
Aloobari School (eine staatliche Schule) besuchen. Seit 2007 haben die Schüler der Dellwigschule in
Dortmund die Verantwortung übernommen, die benötigte Summe für Arjun und Jhumas Schulbesuch
aufzubringen. Da die Schüler und Schülerinnen weit mehr an Spenden als die benötigte Summe
sammelten, konnte eine Art Schulpartnerschaft zwischen der Dellwigschule in Dortmund und der
Aloobari-Schule in Darjeeling entstehen. Von diesen Spenden wurden weitere benachteiligte Schüler
und Schülerinnen der Aloobari-Schule unterstützt, Klassenräume renoviert und Toiletten gebaut.
Bei unserem Besuch in Darjeeling im März 2008 (wo uns auch unsere jetzige 2. Vorsitzende Frau Dr. Almut Köhler
begleitete), überlegten wir schließlich, ob der Traum von einer kleinen Grundschule für benachteiligte Kinder nicht doch
Wirklichkeit werden könnte.
Zurück in Deutschland erzählten wir von unserer Idee und wurden von vielen Freunden ermutigt. Am 31.08.08 trafen wir uns
zur Gründungsversammlung unseres Vereins Darjeelinghilfe Dortmund e.V.
Eine Schulpartnerschaft zwischen der Dellwigschule und der Aloobari School
Als Rohit Pradhan (Andy), der in der Trekkingsaison als Guide arbeitete, von Bruce (Küchenhelfer und
Träger) im Gespräch erfuhr, dass er kaum in der Lage sei, den Schulbesuch seiner Kinder zu
finanzieren, startete Andy eine Anfrage mit der Bitte um Hilfe.
Steffi Lücking (Lehrerin an der Dellwigschule in Dortmund) fragte daraufhin Schüler und Lehrer, ob
Interesse an einer Art Schulpartnerschaft bestehe. Seit 2007 haben die Schüler der Dellwigschule nun die
Verantwortung übernommen, die benötigte Summe für Arjun und Jhumas Schulbesuch durch Aktivitäten
wie Info- und Verkaufsstände zu sammeln.
Da die Schüler und Schülerinnen mehr Spenden als die benötigte Summe sammelten,
konnten im Jahre 2008 etwa 22 Kinder nach Bedarf unterstützt und Klassenräume sowie die
Toiletten renoviert werden.
Unser Fazit: Beide Seiten profitieren von diesem Projekt:
Arjun, Jhuma und viele andere bedürftige Kinder in Darjeeling haben die Möglichkeit, mit unserer finanziellen Hilfe eine
Schule besuchen zu können.
Die Schüler der Dellwigschule (Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen) erleben, dass auch sie (die häufig auf Hilfe
angewiesen sind) die Möglichkeit haben, anderen Menschen in einer großartigen Weise zu helfen. Bevor ein Infostand
aufgebaut wird, erfahren die Schüler in einer Unterrichtsreihe über die Lebensbedingungen von Kindern in Indien. Und dann
sind die Schüler die Experten, die über Arjun und Jhumas Leben interessierten Bürgern Auskunft geben können.
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